Am vergangenen Samstag reiste der SCB II zur SG Niederzissen/Wehr, die als klarer Favorit in die Partie ging. Dennoch rechnete man sich auch auf Seiten des SCB Chancen aus, sofern man die Grundtugenden auf den Platz bringen würde.

In den ersten zehn Minuten stand das Team von der Ahr etwas zu hoch, und prompt zeigte sich, wie gefährlich das Heimteam werden konnte, wenn es zu viel Raum bekam. Allerdings blieben die Abschlüsse der Gastgeber meist ungenau oder harmlos. Der SCB rückte nun kompakter zusammen und machte die Räume vor und hinter der Abwehr eng. So kam die Melcher-Truppe nur noch dann gefährlich vor das Tor, wenn den Gästen im Spielaufbau Fehler unterliefen – was selten der Fall war.

Das eigene Offensivspiel litt allerdings darunter, da der Fokus klar auf der Arbeit gegen den Ball lag. Wirklich gefährlich wurde es nur einmal, als Nico Müller mutig ins Dribbling ging, zwei Gegenspieler stehen ließ und aus rund 18 Metern abschloss – der Ball strich jedoch am Tor vorbei. Bis zur Halbzeit sahen die Zuschauer eine ständig anrennende Heimelf, die sich jedoch am stabilen Abwehrverbund des SCB die Zähne ausbiss und kaum klare Chancen herausspielen konnte.

Für die zweite Halbzeit lautete die Devise des Trainerteams: weiter verteidigen – mit Mann und Maus. In der 57. Minute folgte dann der Schockmoment für die Gäste. Semin Music wollte einen Ball klären, ein Niederzissener spritzte dazwischen, wurde leicht getroffen, lief aber weiter. Als SCB-Keeper Mario Naaß den Ball aufnahm, entschied der Schiedsrichter überraschend auf Foulspiel und zeigte Music die Rote Karte. Die Aufgabe wurde nun noch schwerer.

Gerade in dieser Phase verdiente sich der eingewechselte Christian Felber Bestnoten. Er gewann nahezu jeden Zweikampf und verteilte die Bälle clever an seine Mitspieler.

Kurioserweise boten sich dem SCB in Unterzahl sogar mehr Räume zum Kontern, da der Gegner mit zunehmender Spieldauer immer mehr Risiko ging. In der 80. Minute hatte man die beste Chance des Spiels, als ein Distanzschuss von Niclas Alfter an die Latte krachte und anschließend ins Toraus sprang. Bis zum Schlusspfiff musste der SCB noch einige brenzlige Situationen überstehen, ehe man den verdienten Punktgewinn – trotz Unterzahl und schwieriger Vorzeichen – feiern konnte.

Fazit:
Das Team setzte die Vorgaben des Trainerteams hervorragend um. Mit großem Kampfgeist und Laufbereitschaft verdiente man sich den 10. Punkt im 11. Spiel.

Ausblick:
Am kommenden Wochenende reist der SCB II zum ersten Rückrundenspiel zur SG Bachem/Walporzheim. Mit einer ähnlichen Einstellung möchte man auch dort mindestens einen Punkt mitnehmen.

Von Driton Qyqalla